Haben Sie Angst vor Spinnen? Oder ekeln Sie sich vor den Achtbeinern? Dann hat eine neue Studie einen Tipp, wie Sie Ihren Gefühlen begegnen können: Reden Sie darüber!
Falls es Ihnen so geht wie mir, dann werden Sie das rechte Bild nicht unbedingt angenehm finden. Und Sie könnten sich Schöneres vorstellen, als dass Ihnen diese Spinne auf der Hand herumkrabbelt. Dafür muss man noch nicht mal unter ernsthafter Arachnophobie leiden – die Angst vor Spinnen ist weit verbreitet.
Dabei ist diese Angst vor allem in Deutschland völlig irrational. Spinnen beißen – wenn überhaupt – nur aus Notwehr. Und selbst dann hinterlässt der Biss meist nur kurzfristig Schmerzen. Gefährliche Killer sehen anders aus – und doch ekeln sich viele Menschen vor den Achtbeinern.
Über die Gründe räsonieren Biologen und Psychologen schon seit Jahrzehnten, einig geworden sind sie sich nie. Manche Wissenschaftler führen unsere Ängste vor Spinnen darauf zurück, dass sie sich genetisch extrem von uns unterscheiden. Andere glauben, dass wir uns vor ihren schnellen und unberechenbaren Bewegungen fürchten. Wieder andere halten unseren Ekel für evolutionär bedingt, da die Menschen gelernt hätten, sich von möglicherweise gefährlichen Tieren fernzuhalten.
Doch unabhängig von ihrer Entstehung – lässt sich die Angst vor Spinnen irgendwie schmälern? Und wenn ja, wie? Eine Antwort auf diese Frage fanden nun Wissenschaftler um Katharina Kircanski von der Universität von Kalifornien in Los Angeles.
In ihrer Studie konfrontierten sie 88 Personen, die alle unter erheblicher Spinnenangst litten, mit einem Exemplar der Roten Chile-Vogelspinne, die Sie auch im obigen Foto sehen. Die Probanden sollten sich vorsichtig dem Käfig nähern – und die Spinne zu schlechter Letzt mit ihrem Zeigefinger berühren.
In der zweiten Runde setzten sich die Freiwilligen vor einen Monitor und betrachteten minutenlang Bilder ähnlicher Spinnen. Allerdings teilte Kircanski die Probanden in vier unterschiedliche Gruppen.
Gruppe A sollte die Spinne mit negativen Wörtern beschreiben („Ich habe Angst davor, dass diese ekelhafte Tarantel auf mich draufspringt“). Gruppe B sollte sich über das Krabbeltierchen neutral äußern („Sie kann mir nichts anhaben“). Gruppe C sollte sich mit Gedanken an ein Möbelstück in ihrer Wohnung ablenken, und Gruppe D bekam keine besondere Anleitung.
In der Schlussrunde sollten nun alle Teilnehmer wieder ihre Angst vor Spinnen beschreiben. Außerdem sollten sie sich wieder der echten Spinne im Käfig nähern – wobei sie selbst entscheiden durften, wie nah sie dem Tier kamen.
Ergebnis: Jene Probanden, die ihre Ängste laut geäußert hatten, empfanden nun weitaus weniger Angst – und wagten sich am nächsten an die echte Vogelspinne heran. Den geringsten Unterschied stellte Kircanski in jener Gruppe fest, die über ihre Möbel gesprochen hatte.
Offenbar kann es also durchaus hilfreich sein, sich seinen Ängsten zu stellen und darüber zu reden – jedenfalls mehr, als sich krampfhaft ablenken zu wollen.
Quelle:
Katharina Kircanski, Matthew Lieberman und Michelle Craske. Feelings Into Words: Contributions of Language to Exposure Therapy. Psychological Science
So ziemlich jeder Mensch hat Angst vor irgendetwas. Sei es Angst vor Tieren, vor der Dunkelheit, vor Neuerungen, usw.
Viele verdrängen diese Ängste oder aber steigern sich viel zu viel hinein und wissen oft gar nicht woher diese Ängste kommen.
Daher ist es wichtig über seine Ängste zu sprechen, ob mit einem Psychologen oder Gruppengespräche.
Nur so kann man gezielt seine Ängste bekämpfen.