Kürzlich feierte das Emoticon 30. Geburtstag. Wissenschaftler haben sich jetzt in einer neuen Studie mit den Zeichen „:-)“ und „:-(“ beschäftigt. Ihr Fazit: Frauen benutzen die digitalen Gesichtsausdrücke in SMS wesentlich häufiger als Männer.
Jungejungejunge, auf die Idee muss man erstmal kommen: US-Psychologen um Chad Tossell von der Rice Universität verteilten für ihre Studie iPhones an 21 Studenten. Diese konnten sie sechs Monate lang nutzen.
Der Sinn der Sache: Tossell und seine Kollegen wollten wissen, wie häufig die Freiwilligen in Textnachrichten Emoticons verbinden.
Die digitalen Gesichtsausdrücke gehen zurück auf den amerikanischen Informatiker Scott Fahlman. Am 19. September 1982 schlug er seinen Kollegen in einem Chat der Carnegie-Mellon-Universität vor, humorvolle Beiträge in Zukunft doch bitte mit einem „:-)“ zu kennzeichnen. Die Geburtsstunde des Emoticons, eine Mischung aus den Wörtern „Emotion“ und „Icon“.
Wie verbreitet deren Nutzung ist, bemerkte auch Chad Tossell, nachdem er die iPhones seiner Probanden wieder eingesammelt hatte. Innerhalb von sechs Monaten schrieben und empfingen die 21 Personen tatsächlich 158.000 SMS – macht im Schnitt 7.500 pro Nase.
Doch der Wissenschaftler interessierte sich vielmehr dafür, wie häufig sie in ihren Nachrichten Emoticons verwendeten. Und bei der Analyse fand er heraus: Offenbar sind Smileys tatsächlich Frauensache.
Insgesamt tauchten die Emoticons in vier Prozent aller Nachrichten auf – aber die weiblichen Probanden verwendeten sie doppelt so häufig wie die Männer. Während die Frauen durchschnittlich 422 Emoticons verschickten, war das bei den Männern im Schnitt nur 241 Mal der Fall.
Offenbar sind Frauen beim Schreiben von SMS gefühlsbetonter als Männer. Oder, um es mit Scott E. Fahlman zu sagen:
😉
Quelle:
Chad C. Tossell et al (2012). A longitudinal study of emoticon use in text messaging from smartphones. Computers in Human Behavior, Band, Seite 659–663