Glaubt man der US-Autorin Cris Evatt, sind Männer vom Mars und Frauen von der Venus. Doch auch bei Erdenbewohnern gibt es zwischen den Geschlechtern handfeste Unterschiede.
Wissenschaftler um die Psychologin Marina Pavlova vom Universitätsklinikum Tübingen untersuchten in zwei Studien, inwieweit Männer und Frauen sich von negativen Stereotypen beeinflussen lassen.
In der ersten Studie sollten 83 weibliche und männliche Medizinstudierende im Alter zwischen 20 und 36 einen Teil eines Intelligenztests absolvieren. Bei der Aufgabe ging es darum, eine Reihe von Bildern, die die Einzelbilder eines sozialen Ereignisses darstellen, in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Frühere Studien hatten gezeigt, dass bei dieser Aufgabe keine geschlechtsspezifischen Unterschiede auftreten. Pavlova und ihr Team erzählten der einen Hälfte der Teilnehmer jedoch, dass Frauen bei dieser Aufgabe generell besser abschneiden, während die andere Gruppe erfuhr, dass Männer bessere Ergebnisse erzielen. Ergebnis: Die Frauen ließen sich von negativen Aussagen viel stärker beeinflussen als Männer. Deren Leistung litt kaum, wenn sie vorher erfuhren, dass ihr Geschlecht bei dem Test schlechter abschneidet.
In der zweiten Studie wurden den Versuchspersonen geometrische Figuren gezeigt, deren Interaktion von den Probanden als „sozial“ oder „nicht sozial“ eingeschätzt werden sollten. Zeitgleich wurde mit einem Magnetoenzephalogramm untersucht, ob die Gehirnregionen, die für soziale Wahrnehmung zuständig sind, bei Männern und Frauen unterschiedlich reagieren.
Ergebnis: Die Gehirne der Frauen reagierten schneller. Offenbar benötigen sie weniger Informationen, um soziale Interaktionen zu erkennen – allerdings lassen sie sich von diesen auch stärker beeinflussen.
[via idw]
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