Fundgrube vom 5. März: Positive Depressionen, tödliche Langeweile, gefährliche Frauen

Positive Depressionen: Der US-Autor und Blogger Jonah Lehrer sorgt mit einem Essay im Magazin der New York Times für Aufruhr. Kernthese: Depressionen sind gar nicht so schlecht. Sie haben sogar kognitive und evolutionäre Vorteile, wenn man richtig mit ihnen umgeht, schreibt Lehrer. Wie erwartet provoziert sein Werk heftige Reaktionen. [via NY Times]

Tödliche Langeweile: Am Klischee, dass Langeweile tödlich sein kann, ist offenbar mehr dran als man glaubt. Eine Langzeitstudie von Annie Britton und Martin Shipley vom University College London untersuchte mehr als 7500 Londoner Beamte. Diejenigen, die geantwortet hatten im Job sehr gelangweilt zu sein, starben früh an Herzproblemen –  2,5 Mal so oft wie ihre nicht gelangweilten Kollegen. [via Karrierebibel]

Gute Laune, wenig Vertrauen: Robert Lount von der Ohio State Universität hat in fünf Experimenten herausgefunden, dass unsere Stimmung beeinflusst, wie sehr wir anderen vertrauen – und zwar anders als gedacht. Demnach sind wir dann misstrauischer, wenn unsere Laune besonders gut ist. [via Scientific Blogging]

Gefährliche Liebschaften: „Sie ist gefährlich, doch ich komm nicht von ihr los“, singt die Gruppe Culcha Candela in ihrem Hit „Monsta“. Wie wahr: Bill von Hippel von der Universität von Queensland untersuchte in einer Feldstudie die Risikobereitschaft junger Skateboarder – wenn attraktive Frauen in der Nähe waren, nahmen diese mehr Risiko auf sich. [via PhysOrg]

Qual der Wahl: Welches Studium wir wählen, hat nichts mit unserer Persönlichkeit zu tun, resümiert eine spanische Studie von Manuel Sedeño. Er untersuchte die Fächerwahl von 735 Studenten – und fand keinen Zusammenhang zwischen Studium und Charaktereigenschaften. [via EurekAlert]

Dunkle Seelen: In dunkler Umgebung verhalten wir uns unehrlicher – so lautet das Fazit der Studie eines amerikanisch-kanadisches Forscherteams. In drei Experimenten verhielten sich die Teilnehmer egoistischer und heuchlerischer, wenn die Raumbeleuchtung schlecht war – oder sie Sonnenbrillen trugen. [via BPS Research Digest]

So weit zu den interessantesten Studien der vergangenen Woche – und nun noch etwas in eigener Sache. Viele Besucher dieses Blogs werden von Google zu mir geleitet. Auch, weil sie nach Dingen suchen, die mit Psychologie nur, sagen wir mal: am Rande zu tun haben. Mir fiel auf, dass einige der Suchbegriffe fast Realsatire sind, andere zeigen, was die Menschen offenbar bewegt. Hier die zehn kuriosesten Suchbegriffe, die Internetbenutzer in der vergangenen Woche zu mir führten (unredigiert):

  1. beim flirten zunge rausstrecke
  2. blonde frauen sind prinzessinen
  3. lippen befeuchten männer
  4. macht facebook süchtig
  5. nachteile einer beziehung
  6. kellnerinnen mit titten
  7. fernsehkonsum verringern
  8. gehaltserhöhung ablehnen
  9. hab ich das zeug zum arzt?
  10. kann herzschmerz tödlich sein

In diesem Sinne: Schönes Wochenende!

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