Fundgrube vom 7. Mai: Saubere Hände, süchtige Zocker, moralische Babys

Händewaschen erleichtert das Gewissen, Zocker werden durch Niederlagen zum Weiterspielen angestachelt, schon Kleinkinder besitzen Moral – die Neuigkeiten der vergangenen Woche.

Sauberes Gewissen: Wer sich die Hände wäscht, befreit sich nicht nur von Bakterien – sondern erleichtert auch sein Gewissen. Spike Lee und Norbert Schwarz von der Uni Michigan ließen in einem Experiment 40 Freiwillige aus 30 CD-Covern zehn Favoriten auswählen und eine Rangliste erstellen. Die Teilnehmer durften sich im Anschluss entscheiden, ob sie lieber Favorit Nummer Fünf oder Sechs behalten wollten. Dann wurde die Versuchspersonen gebeten, eine Flüssigseife zu beurteilen – die eine Hälfte der Teilnehmer sollte sich die Hände waschen, die andere Hälfte nur die Verpackung betrachten. Nun sollten alle die Rangliste ihrer zehn Lieblings-CDs erneut aufstellen. Ergebnis: Wer nur die Seifenpackung betrachtet hatte, änderte die Reihenfolge zumeist. Wer sich die Hände gewaschen hatte, beließ es beim bereits bestehenden Ranking. Die Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass der Vorgang des Händewaschens dafür sorgt, Zweifel an der getroffenen Entscheidung zu beseitigen. Die Qual der Wahl wird also buchstäblich weggespült. [via Spiegel Online]

Süchtige Zocker: Niederlagen sind ärgerlich, keine Frage. Vor allem knappe. Mehr noch: Genau diese knappen Schlappen animieren Menschen mit Hang zum Glücksspiel zum Weitermachen. Henry Chase von der Universität von Nottingham und Luke Clark von der Uni Cambridge haben herausgefunden: Schuld ist unser Belohnungssystem im Gehirn. In einem Experiment sollten die Teilnehmer – darunter auch regelmäßige Spieler – einen Glücksspielautomaten bedienen. Mit funktioneller Magnetresonanztomographie registrierten die Wissenschaftler die Durchblutungsänderungen im Gehirn. Kamen an dem Automaten zwei gleiche Symbole zum Stehen, gab es eine Belohnung von 75 Cent. Resultat: Immer wenn Versuchspersonen, die auch im normalen Leben regelmäßig zockten, knapp an einem Gewinn vorbeischrammten, wurden bei ihnen die gleichen Areale im Gehirn aktiviert wie bei einem vollen Erfolg. Menschen ohne Spielbegeisterung verbuchten hingegen auch den Beinahe-Gewinn als Niederlage. [via Economist]

Treue Söhne: Amerikaner brauchen die Nähe von Mami – das zumindest resümieren Janice Compton und Robert Pollak von der Uni Michigan nach Auswertung einer repräsentativen Umfrage. Der durchschnittliche US-Mann über 25 lebt demnach nicht weiter als 25 Meilen von seiner Mutter entfernt. Bei Singles verkürzt sich der Radius sogar auf 15 Meilen. [via PhysOrg]

Moralische Babys: Schon Kleinkinder haben offenbar feste Vorstellungen von Gerechtigkeit und moralischem Verhalten. Das zumindest will der Yale-Professor Paul Bloom in verschiedenen Experimenten festgestellt haben. Demnach unterstützen bereits fünf Monate alte Babys lieber einen fairen als einen unfairen Mitspieler. [via NY Times]

Ältere Mütter: Im Schnitt bekommt eine Amerikanerin ihr erstes Kind mit 25, ein Jahr später als im Jahr 1990. Damals bekamen 368.000 Frauen über 35 ein Kind. Im Jahr 2008 waren es bereits 603.000. [via Daniel Pink]

Inspirierende Räume: Es muss nicht immer der Schreibtisch sein – Ernest Hemingway schrieb an einem Stehpult, Mozart komponierte im Schlafzimmer. Eine Infographik zeigt die ungewöhnlichen Arbeitsplätze berühmter Personen. [via Imgriff]

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