Seit Jahrhunderten streiten Experten darum, was Menschen glücklich macht. Aber wie geht das eigentlich, glücklich sein? Oder anders gefragt: Kann man Unglücklichsein lernen? Ja, man kann – zum Beispiel so:
Vergleichen Sie sich ständig mit anderen. Das gilt sowohl beruflich als auch privat, äußerlich wie innerlich. Sie haben nicht die Figur eines Topmodels? Sie wären gerne dünner, muskulöser, straffer? Falls Sie nicht vorhaben, als Model zu arbeiten: Es. Gibt. Schlimmeres. Und übrigens auch Wichtigeres. Ihr Kollege liefert gerade bessere Zahlen oder wird ständig vom Chef gebauchpinselt? Schön für ihn. Konzentrieren Sie sich lieber auf Ihre eigene Arbeit.
Erwarten Sie stets Anerkennung oder Dankbarkeit. Die meisten Menschen sind viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Problemen, als dass sie sich auch noch Ihren Großtaten widmen wollen. Außerdem gönnen die Ihnen Ihren Erfolg im Zweifelsfall eh nicht. Also: Wenn Sie etwas tun, dann tun Sie es vor allem: für sich selbst. Oder für Menschen, die Ihnen etwas bedeuten.
Rechnen Sie fest mit etwas. Es ist eine Binsenweisheit, aber: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Machen Sie es allen recht. Ich garantiere Ihnen: Das klappt eh nicht. Oder, um es mit dem amerikanischen Geschäftsmann Bernard Baruch zu sagen: „Wer von Bedeutung ist, dem macht es nichts aus. Wem es etwas ausmacht, der ist nicht von Bedeutung.“
Arbeiten Sie für Geld. Das klingt erstmal seltsam, ich weiß. Natürlich brauchen wir alle Geld, um den Kühlschrank zu füllen oder unseren Vermieter zu befrieden (oder, für Immobilienbesitzer: die Bank). Aber, auch das klingt furchtbar binsig: Unsere Arbeit bestimmt den größten Teil unseres Lebens. Und deshalb sollten wir etwas tun, das uns erfüllt. Oder, wie Steve Jobs sagte: „Ihr könnt nur dann vollkommen zufrieden sein, wenn ihr eure Arbeit toll findet – ihr werdet sie aber nur dann toll finden, wenn ihr sie liebt. Falls ihr diese Arbeit noch nicht gefunden habt, sucht weiter.“
Bereuen Sie. Oder, um es mit einer Floskel zu sagen: Ärgern Sie sich über verschüttete Milch. Egal wie dumm Sie sich in dieser oder jener Situation mal verhalten haben, egal ob Sie leichtsinnig waren oder naiv – die Tatsache, dass Sie diese Zeilen lesen, heißt doch vor allem: Sie haben es überlebt. Na also, geht doch.
Fürchten Sie sich vor Fehlern. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt Situationen, in denen Fehler nicht ratsam sind. Vor roten Ampeln sollten Sie auch weiterhin halten, vor Zebrastreifen ebenfalls. Aber wenn es nicht gerade um Leben oder Tod geht – keine Angst. Fehler gehören dazu – sofern Sie aus Ihnen lernen.
Erleben Sie nichts Neues. Routine ist eine feine Sache. Ich finde zum Beispiel den Brauch, sich morgens zu duschen, die Zähne zu putzen und Deo aufzutragen, außerordentlich prima. Doch gleichzeitig glaube ich, dass uns zuviel Routine durchaus auch schaden kann – egal ob im Berufs- oder Privatleben.
Fahren Sie immer in den gleichen Urlaubsort. Ich kenne Menschen, die seit mehr als zehn Jahren am selben Ort Urlaub machen. Die finden das toll, ich finde die Vorstellung grauselig – die Welt ist viel zu schön, das Leben viel zu kurz, um keine neuen Orte kennenzulernen.
Nörgeln Sie gern und oft. Keine Frage, niemand ist immer gut gelaunt – wer das von sich behauptet, lügt. Und es tut auch gut, sich mal so richtig auszukotzen, einerseits. Andererseits birgt Nörgeln zwei latente Gefahren: Man zieht seinen Gesprächspartner im Zweifelsfall mit runter – und besser wird die Lage dadurch nicht unbedingt.
Gucken Sie so viel wie möglich Fernsehen. Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Ich gucke gelegentlich durchaus gerne Fernsehen. Aber immer wenn ich es übertreibe, fühle ich mich geistig matschig und seelisch unzufrieden. Und denke jedes Mal: Die Zeit hättest du auch sinnvoller nutzen können.
Legen Sie viel Wert auf Geld. Ich war kürzlich zum ersten Mal in Monaco (siehe: Punkt Urlaub). Natürlich ertappt man sich beim Anblick der Megayachten im Hafen bei einem Gedanken: Wär ja schon schön, so viel Geld zu haben. Aber sind diese Menschen unbedingt glücklicher? Mit Sicherheit nicht. Zumal der Mensch, siehe Punkt eins, zum Vergleichen neigt. Es wird immer jemanden geben, der ein schnelleres Auto, ein größeres Haus oder eine teurere Yacht besitzt. Will sagen: Die Jagd nach materiellen Besitztümern führt ins, genau: Unglück.
Fällt Ihnen noch mehr ein? Lassen Sie es mich wissen! Dann ergänze ich die Liste gerne.