Wie nutzen Sie Ihre knappe Freizeit? Versuchen Sie, die Zeit zu genießen und zu entspannen? Oder können Sie auch im Privatleben nicht richtig abschalten? Laut einer neuen Studie könnte das viel mit Ihrer Einstellung zu tun haben.
„Denkt immer daran: Zeit ist Geld“, schrieb bereits im Jahr 1784 Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, in seinem Werk „Ratschläge für junge Kaufleute“. Der Satz ist bereits über 200 Jahre alt, doch von seiner Gültigkeit hat er nichts verloren. Ganz im Gegenteil.
Viele Menschen haben das Gefühl, immer stärker unter Stress zu stehen und immer weniger Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu haben. Freunde, Partner, Hobbys, solche Sachen. Und so versuchen sie krampfhaft, ihren Tag möglichst sinnvoll zu planen, um ihre knappe Zeit auch im Privatleben optimal zu nutzen. Bloß keine Zeit verschwenden. Immer den Blick auf die Uhr richten. Zeit ist Geld!
Die Wahrheit ist jedoch: Langfristig machen Sie sich damit garantiert unglücklich. So lautet das Fazit einer neuen Studie von Sanford DeVoe, Professor an der kanadischen Rotman School of Management, und seinem Doktoranden Julian House.
In einem Experiment fragten sie zunächst 53 Studenten, wie glücklich und zufrieden sie generell mit ihrem Leben waren. Dann ließen sie sie zehn Minuten im Internet herumsurfen. Die Probanden konnten diese Zeit entweder bei Facebook verbringen, Nachrichten lesen, chatten oder spielen. Im Anschluss sollten alle in einem Fragebogen einen kurzen Blick in die Zukunft werfen: Sie sollten prognostizieren, mit welcher wöchentlichen und jährlichen Arbeitszeit sie in ihrem ersten Job rechneten und was sie dort wohl brutto in etwa verdienen würden.
Nun teilten die Wissenschaftler die Teilnehmer in zwei Gruppen. Die eine Hälfte sollte ausrechnen, mit welchem Stundenlohn sie auf der Grundlage ihrer Annahmen rechneten. Die andere Hälfte konnte sich diese Kalkulation sparen. Zu guter Letzt fragten DeVoe und House alle Probanden erneut, wie glücklich sie gerade waren. Und siehe da: Wer seinen Stundenlohn hatte ausrechnen müssen, der war nun nicht glücklicher als vorher – alle anderen hingegen schon. „Wer an den ökonomischen Wert von Zeit erinnert wurde, bei dem verloren die zehn Minuten Faulenzen erheblich an Reiz“, resümiert DeVoe. Und dadurch stieg ihr Glücksgefühl auch nicht an.
In den beiden folgenden Experimenten war das Resultat dasselbe. Mehr noch: Hier fanden die Forscher eine mögliche Erklärung für ihre Erkenntnisse. In einem Versuch lauschten die Freiwilligen beispielsweise einer Opernarie. Doch wieder konnten jene Probanden, die zuvor Zeit mit Geld in Verbindung gebracht hatten, die Musik weniger genießen. Sie waren regelrecht ungeduldig und warteten darauf, wann das Stück endlich vorüber sei – und dadurch empfanden sie keinen Genuss mehr.
DeVoe: „Die Zeit-ist-Geld-Einstellung führt dazu, dass die Menschen den wirtschaftlichen Wert der Zeit maximieren wollen – und dadurch ignorieren sie die nicht-messbaren Vorteile jener Erfahrungen, die ihnen eigentlich Spaß bereiten.“ Wer so denkt, der befürchtet ständig, Zeit vermeintlich zu „verschwenden“, und macht sich letztlich selber unglücklich. „Wer Zeit als monetäres Gut sieht, der wird blind für die schönen Dinge des Lebens“, warnt DeVoe.
Ein Allheilmittel hat er zwar auch nicht parat. Aber manchmal kann es ja schon helfen, sich diese Gefahr bewusst zu machen.
Quelle:
Sanford E. DeVoe, Julian House. Time, money, and happiness: How does putting a price on time affect our ability to smell the roses? In: Journal of Experimental Social Psychology (in press).
bedenkenswert: Time is money – Warum uns die #Zeit-ist-#Geld-Einstellung unglücklich macht http://t.co/8rJIXZ6e
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"Zeit ist Geld" macht unglücklich! http://t.co/4kinpEOx Modernes Zeitmanagement weiss: Zeit ist nicht Geld, den Geld ist ersetzbar!
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Carpe diem und so: "Zeit ist Geld"-Einstellung macht unglücklich http://t.co/t2dlHPLp #psychologie
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Wenn Zeit = Geld aber Geld nicht glücklich macht… http://t.co/nWAtpHGC
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